Therapeutisches Klettern 

Therapeutisches Klettern kann in der  Orthopädie sowie der Neurologie zur Rehabilitation eingesetzt werden. Im Rahmen einer Psychotherapie oder Verhaltenstherapie kommt Klettern immer mehr zum Einsatz. Im Vordergrund steht nicht der sportliche Aspekt des Trainings, sondern der therapeutische und/oder der rehabilitative Ansatz.


Motorik:

Koordinationsstörungen, die Förderung der Fein- und Grobmotorik, Kraft, Ausdauer, sowie Reaktion und Belastbarkeit wird verbessert.



Wahrnehmung:

Gleichgewicht, die Tiefen- und Oberflächensensibilität, die räumliche Wahrnehmung sowie das Körperschema werden gefördert. Durch die Förderung von Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl, Vertrauen, Verantwortungsbewusstsein und Selbsteinschätzung wird der Sozioemotionale Bereich angesprochen und gestärkt.

Geistige Fähigkeit:

Handlungsplanung, Gedächtnis, Konzentration und das Erstellen von Problemlösungsstrategien wird verbessert.


Anwendungsbereiche beim therapeutischen Klettern:


Orthopädie:

funktionelles und effektives Aufbautraining. Förderung der Motorik, Muskelstabilisierung, Körperbeherrschung und Training der Bewegungsabläufe.


Neurologie:

Bei Schlaganfällen und bei Multipler Sklerose wird die Körperwahrnehmung geschult  und dadurch die körperliche Koordinationsfähigkeit im Alltag verbessert.


Geriatrie:

Steigerung von Motivation und Selbstvertrauen und Reduktion von Ängsten und besonders die Verbesserung des Gleichgewichts, der Gelenkigkeit und der Muskelkraft stehen im Vordergrund. So lässt sich eine erhöhte Selbstständigkeit und Mobilität erreichen, auch die Sturzhäufigkeit wird reduziert.


Psychotherapie:

Bei Angst- und Panikstörungen kann es als Expositionsübung genutzt werden. Körperschemastörung wie den Körperdysmorphen Störungen oder im Rahmen einer Essstörung (Bulimie, Anorexie) zur Körperwahrnehmung und bei Depressionen zur Aktivierung. Ebenso wird die soziale Isolation von psychisch Kranken verhindert.

Klettern heißt dynamische Muskelarbeit (dynamisch-konzentrisch, dynamisch-exzentrisch) und ist eine dreidimensionale  Bewegung in geschlossenen Muskelfunktionsketten.

Ebenso werden neben den Muskeln auch Sehnen, Gelenkkapseln und Bindegewebe durch Druck, Dehnung, Entspannung und Streckung stimuliert.

Klettern wirkt ganzheitlich und wirkt positiv auf Körper und Geist.


Mögliche Indikationen:

ADS / ADHS

Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie

Allgemeine Entwicklungsverzögerung

Neurologische Erkrankungen, z.B. MS, CP, SHT, Epilepsie, Schlaganfall

Orthopädische Erkrankungen, z.B. Rheuma, Skoliose

Down Syndrom, Autismus, etc.​​​​​​​